Zu den Spinnentieren (Arachnida) gehören neben den Echten oder Webspinnen noch weitere Ordnungen, von denen bei uns aber nur die Weberknechte und Pseudoskorpione sowie die Milben vorkommen, die hier wegen ihrer Artenfülle und unterschiedlichster Lebensweisen nicht behandelt werden können.
Weberknechte - Opiliones
Weberknechte sehen auf den ersten Blick Spinnen sehr ähnlich, sie haben aber keinen zweigeteilten Körper, sondern der Hinterkörper setzt breit am Vorderkörper an. Sie besitzen ebenfalls vier Beinpaare, ein Tasterpaar und Kieferklauen (Cheliceren). Sie ernähren sich auch räuberisch, verfügen aber nicht über Gift und können auch nicht spinnen. Weberknechte haben nur ein Paar Linsenaugen, die meist auf einem auffälligen Augenhügel im vorderen Bereich des Vorderkörpers sitzen. Charakteristisch für die Opiliones ist der Besitz von Stinkdrüsen am Vorderkörper. Der Diversitätsschwerpunkt der Opiliones liegt in den Tropen. In Mitteleuropa kommen nur 2 % der weltweit 5000 Arten vor. In Deutschland gibt es ungefähr 50 Arten. Die Ordnung der Weberknechte ist mindestens schon 400 Millionen Jahre alt und in vielen Regionen, z.B. den Alpen treten endemische Arten (mit eng begrenztem Verbreitungsgebiet) auf. Man kann bei uns vier Typen von Weberknechte unterscheiden. Neben dem sehr häufigen und bekannten langbeinigen, meist weichhäutigen Typ, gibt es langbeinige Arten mit festen stark chitinisierten Körpern. Daneben gibt es noch zwei kurzbeinige Typen. Der eine ist flachgedrückt und die Beine erreichen maximal das 1,5-fache der Körperlänge, während der andere Typ klein, eiförmig und milbenartig erscheint, mit einer Beinlänge, die ungefähr der Körperlänge entspricht. Bei vielen Arten sind vielfach gegliederte Tarsenglieder (Endglieder der Beine) als Greiforgane ausgebildet.